Link kopieren | 4. Februar 2025
In einem anderen großen Forum ging es heute um das Thema schwieriger Eltern-Kind-Beziehungen. Und zwar aus Sicht der heute erwachsen gewordenen Kinder. Also – mehr oder weniger – uns! Wider Erwarten löste der Beitrag eine regelrechte Lawine aus. Die ganze Bandbreite denkbarer Reaktionen war gegeben. Von "Ich auch!" bis "Hab dich nicht so!" war alles dabei. In vielen Belangen gab es Konsens. Selbst therapeutisch qualifizierte Äußerungen gingen in die Richtung "...manchmal ist es besser, sich aus dem Wege zu gehen...". Wie aber soll das "Kind" den Eltern aus dem Wege gehen? Die Wunden sind alt und bestimmen für viele Menschen ihr aktuelles Leben weiter mit. Als Kinder hatten wir gelernt, uns in der Familie so anzupassen, dass wir das soziale Gefüge nicht zusätzlich belasteten und für uns zu erhalten hofften. Hierfür haben wir einen Teil in uns abgespalten, der sich einen direkten Weg zur Bedürfniserfüllung wünschte. An seine Stelle rückte eine Strategie, die uns diese Erfüllung verschaffen sollte und die – wer hätte es gedacht – kompatibel mit unserer Familie sein sollte. Diese Strategie begleitet uns in unser Erwachsensein weiter. Doch, anders als in unserer Kindheit, scheitern wir bald. Dies liegt daran, dass wir – anders als von den Eltern – für unser angepasstes Verhalten eben nicht mehr gesehen und wohlmöglich gelobt werden. Nein, unseren Artgenossen fallen wir auf und wir ecken an. Noch verstehen wir nicht, warum dies so ist.
Aus dem Weg gehen?
Wie sollen wir diese Probleme, die auf uns alle warten, durch ein "aus dem Weg gehen" auflösen? Sobald sich immer häufiger Menschen mit unserer Strategie nicht mehr zufrieden geben (die wir selbst nicht als Strategie erkennen), scheitern wir. Oft und immer öfter. Dies führt in einen Leidensdruck, da es kein Begreifen und keine Lösungsansätze gibt. Noch mehr Anpassung geht nicht. Unser Ego kennt keinen "Plan C". Irgendwann ist es dann zuviel und wir benötigen Hilfe. Sobald wir bereit sind, diese Hilfe anzunehmen, sollte uns unser Weg zu einem Therapeuten führen. Vorher macht dies wenig Sinn.
Oder der Bewusstseinstreff!
Wenn es, aus Gründen von Kapazitätsproblemen, keine Möglichkeit gibt, einen Therapeuten zu konsultieren, dann sollte zumindest eine Selbsthilfe- oder Selbsterfahrungsgruppe aufgesucht werden. Etwa der Bewusstseinstreff. Angebote gibt es in unterschiedlicher Form und an unterschiedlichen Orten. Das Internet und Beratungsstellen können weiterhelfen.
Und Du?
Wenn Du am beschriebenen Punkt angekommen bist. Also immer wieder schmerzhaft an Deiner Umwelt scheiterst, keinen Therapieplatz finden kannst, dringend Hilfe in Anspruch nehmen willst, dann wende Dich an uns! Vielleicht hilft Dir die Teilnahme in einer privaten Runde unter Gleichgesinnten. Sprich uns einfach an. Alles Weitere findest Du im Impressum. Zögere nicht!